Die Technische Analyse (TA) umfasst die Untersuchung von Mustern in der Kursentwicklung, um statistisch günstige Zeitpunkte und Kurse für den Ein- und Ausstieg aus einem Trade zu bestimmen. Die vergleichsweise neue Disziplin ist eine der am häufigsten verwendeten Ansätze zur Marktanalyse.
Die Handelsplattformen von NAGA bieten umfassende Ressourcen und integrierte Tools für die technische Analyse. Außerdem gibt es kostenlose Trading Kurse in denen Trader vom Chartmuster Trading bis hin zum Einsatz ausgefeilter Indikatoren eine breite Palette an Werkzeugen der TA erlernen können.
Technische Analyse – Wichtigste Erkenntnisse
- Die technische Analyse konzentriert sich auf Kursbewegungen, um den optimalen Zeitpunkt und Ort für den Ein- und Ausstieg aus Trades vorherzusagen.
- Sie identifiziert wiederkehrende kollektive Verhaltensmuster unter Marktteilnehmern und bietet damit einen statistischen Vorteil.
- Die technische Analyse legt den Schwerpunkt eher darauf, „was“ mit den Kursen geschieht, als darauf, „warum“ dies geschieht, und schließt so die Lücke zwischen Erwartung und Realität.
- Zu den wichtigsten Instrumenten gehören Chartmuster, Unterstützungs-/Widerstandslinien, Momentum-Indikatoren und relative Stärke-Maße, um die Trendstärke und potenzielle Einstiegspunkte zu bewerten.
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Technische Analyse: Eine Disziplin erobert die Märkte
Wer erinnert sich noch daran, als die Fundamentalanalyse als die einzig wahre und richtige Methode für Handelsentscheidungen galt? In den 1970er- und 1980er-Jahren wurde die technische Analyse nur von einer Handvoll Händlern genutzt, die vom Rest der Marktgemeinschaft zumindest als verrückt angesehen wurden. So schwer es heute auch zu glauben ist, es ist noch nicht lange her, dass die Wall Street und die meisten großen Fonds und Finanzinstitute die technische Analyse für eine Art mystischen Hokuspokus hielten.
Heute ist das Gegenteil der Fall. Die meisten erfahrenen Trader nutzen irgendeine Form der technischen Analyse, um ihre Handelsstile und -strategien zu entwickeln. Abgesehen von einigen kleinen, isolierten Nischen in der akademischen Welt sind „rein” fundamentale Analysten praktisch ausgestorben.
Was hat diesen dramatischen Perspektivwechsel verursacht?
Der Unterschied zwischen technischer und fundamentaler Analyse
Die Antwort auf diese Frage ist simpel: Der Erfolg der TA! Das Problem bei Handelsentscheidungen aus rein fundamentaler Perspektive ist die inhärente Schwierigkeit, mit diesem Ansatz konsistent Geld zu verdienen.
Für diejenigen unter Ihnen, die mit der Fundamentalanalyse nicht vertraut sind, möchten wir dies kurz erläutern. Die Fundamentalanalyse versucht, alle Variablen zu berücksichtigen, die das relative Gleichgewicht oder Ungleichgewicht zwischen Angebot und möglicher Nachfrage nach einer Aktie, einer Ware oder einem Finanzinstrument beeinflussen könnten.
Unter Verwendung vor allem mathematischer Modelle, die die Bedeutung einer Vielzahl von Faktoren (Zinssätze, Bilanzen, Wetterbedingungen und viele andere) gewichten, prognostiziert der Analyst, wie der Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft aussehen sollte. Das Problem bei diesen Modellen ist der stark theoretische Ansatz. Es sind Menschen und ihre Überzeugungen und Erwartungen hinsichtlich der Zukunft, die die Kurse bewegen – nicht Modelle. Die Tatsache, dass ein Modell auf der Grundlage aller relevanten Variablen eine logische und vernünftige Prognose erstellt, ist nicht von großem Wert, wenn die Händler, die für den größten Teil des Handelsvolumens verantwortlich sind, das Modell nicht kennen oder nicht daran glauben. Tatsächlich haben viele Händler, insbesondere diejenigen an den Terminbörsen, die die Preise dramatisch in die eine oder andere Richtung bewegen können, in der Regel nicht die geringste Vorstellung von den fundamentalen Angebots- und Nachfragefaktoren, die die Preise in der Theorie beeinflussen sollten.
Darüber hinaus wird ein Großteil ihrer Handelsaktivitäten zu jedem Zeitpunkt durch emotionale Faktoren ausgelöst, die völlig außerhalb der Parameter des fundamentalen Modells liegen. Mit anderen Worten: Die Menschen, die handeln (und damit die Kurse beeinflussen), handeln nicht immer rational.
Der Fundamentalanalyst könnte feststellen, dass eine Vorhersage darüber, wo die Preise zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft liegen sollten, korrekt ist. In der Zwischenzeit könnten die Preisbewegungen jedoch so volatil sein, dass es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich wäre, in einem Trade zu bleiben, um das Ziel zu erreichen.
Was ist technische Analyse?
Technische Analyse gibt es schon so lange, wie es organisierte Märkte in Form von Börsen gibt. Aber die Trading-Community akzeptierte die technische Analyse erst Ende der 1970er oder Anfang der 1980er Jahre als brauchbares Instrument für Investitionen.
Hier ist, was technische Analysten wussten, wofür die Mainstream-Marktgemeinschaft Generationen brauchte, um es zu begreifen:
An jedem beliebigen Tag, jeder beliebigen Woche oder jedem beliebigen Monat nimmt eine endliche Anzahl von Händlern an den Märkten teil. Viele dieser Händler tun immer wieder dasselbe, um Geld zu verdienen. Mit anderen Worten: Einzelpersonen entwickeln Verhaltensmuster, und eine Gruppe von Einzelpersonen, die regelmäßig miteinander interagieren, bildet kollektive Verhaltensmuster. Diese Verhaltensmuster sind beobachtbar und quantifizierbar und wiederholen sich mit statistischer Zuverlässigkeit.
Die technische Analyse ist eine Methode, die dieses kollektive Verhalten in identifizierbare Muster organisiert, die einen klaren Hinweis darauf geben können, wann die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass eine bestimmte Sache eintritt als eine andere.
In gewisser Weise ermöglicht Ihnen die technische Analyse, sich in die Denkweise des Marktes hineinzuversetzen, um auf der Grundlage der Muster, die der Markt zu einem früheren Zeitpunkt erzeugt hat, vorauszusagen, was als Nächstes wahrscheinlich passieren wird. Als Methode zur Prognose zukünftiger Kursbewegungen hat sich die technische Analyse als einem rein fundamentalen Ansatz überlegen erwiesen. Sie lenkt die Aufmerksamkeit des Händlers auf das aktuelle Marktgeschehen im Verhältnis zu früheren Entwicklungen, anstatt sich darauf zu konzentrieren, was der Markt allein auf der Grundlage dessen tun sollte, was nach einem mathematischen Modell logisch und vernünftig ist.
Nur zu Illustrationszwecken
Andererseits schafft die Fundamentalanalyse eine sogenannte „Realitätslücke” zwischen dem, „was sein sollte” und dem, „was ist”. Diese Realitätslücke macht es extrem schwierig, etwas anderes als sehr langfristige Prognosen zu erstellen, die selbst dann schwer zu nutzen sind, wenn sie richtig sind. Im Gegensatz dazu schließt die technische Analyse nicht nur diese Realitätslücke, sondern bietet dem Trader auch eine unbegrenzte Anzahl von Möglichkeiten, die er nutzen kann. Der technische Ansatz eröffnet viel mehr Möglichkeiten, da er identifiziert, wie sich dieselben wiederholbaren Verhaltensmuster in jedem Zeitrahmen zeigen – von Moment zu Moment, täglich, wöchentlich, jährlich und in jedem Zeitraum dazwischen.
Mit anderen Worten: Die technische Analyse verwandelt den Markt in einen endlosen Strom von Möglichkeiten. Und diese Möglichkeiten sind vergleichsweise einfach zu erreichen. Während die Fundamentalanalyse neben einer langen und meist akademischen Ausbildung auch den Zugang zu einer Vielzahl von Informationen erfordert, konzentriert sich die technische Analyse nur auf eines: Den Kursverlauf des Marktes. Mehr als dieser Kursverlauf ist nicht notwendig: Auch sämtliche Technische Analyse Indikatoren leiten sich aus diesem Kursverlauf ab. Chartanalyse lernen ist heute für jeden Kunden eines Brokers mit guter Kursdatenversorgung und Chartingtools kostenlos möglich.
Grenzen der technischen Analyse
Wenn die technische Analyse so gut funktioniert, warum verlagert dann ein Großteil der Trading-Community ihren Fokus von der technischen Analyse des Marktes auf die mentale Analyse ihrer selbst, also ihre eigene individuelle Trading-Psychologie?
Der Grund dafür ist, dass Sie mit der Diskrepanz zwischen dem, was Sie als unbegrenztes Potenzial zum Geldverdienen wahrnehmen, und dem, was Sie letztendlich unter dem Strich erzielen, unzufrieden sind. Das ist das Problem der technischen Analyse, wenn man es überhaupt als Problem bezeichnen will. Sobald Sie gelernt haben, Muster zu erkennen und den Markt zu lesen, werden Sie feststellen, dass es unbegrenzte Möglichkeiten gibt, Kapital daraus zu schlagen. Aber wie Sie sicherlich bereits wissen, kann es auch eine große Lücke zwischen Ihrem Verständnis der Märkte und Ihrer Fähigkeit geben, dieses Wissen in konstante Gewinne oder eine stetig steigende Kapitalkurve umzuwandeln.
Denken Sie daran, wie oft Sie sich ein Diagramm angesehen und sich gesagt haben: „Hmmm, es sieht so aus, als würde der Markt steigen (oder fallen, je nach Fall)“, und dann ist genau das eingetreten, was Sie erwartet hatten. Aber Sie haben nichts unternommen, außer die Marktbewegungen zu beobachten, während Sie sich darüber geärgert haben, wie viel Geld Sie hätten verdienen können. Es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen der Vorhersage, dass etwas auf dem Markt passieren wird (und dem Nachdenken über all das Geld, das Sie hätten verdienen können), und der Realität, tatsächlich einzusteigen und wieder auszusteigen.
Es gibt keine Garantie dafür, dass sich der Markt zu Ihren Gunsten entwickelt, sondern nur Wahrscheinlichkeiten. Sie sollten mehr Zeit und Mühe darauf verwenden, darüber nachzudenken, wie Sie am besten vorgehen, wenn sich der Markt gegen Sie wendet, und wie Sie inhärente Verluste begrenzen können, anstatt nur davon zu träumen, wie sich der Markt zu Ihren Gunsten entwickeln wird.
Wir bezeichnen diese und ähnliche Unterschiede als „psychologische Kluft”, die den Handel zu einer der schwierigsten Unternehmungen machen kann, für die Sie sich entscheiden könnten, und sicherlich zu einer der geheimnisvollsten, die es zu meistern gilt.
Trading mit Technischer Analyse: Lohnt es sich?
Online Trading ist ein schwer zu meisterndes Spiel. Nur sehr wenige Menschen sind darin erfolgreich. Allerdings ist es praktisch jedem möglich, die Grundlagen zu meistern, wenn er bereit ist, die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen.
Um die richtige psychologische Einstellung für erfolgreiches Trading zu erreichen, sind strenge Selbstprüfung und Selbstdisziplin erforderlich. Sie müssen lernen, gute Trading-Gewohnheiten zu entwickeln, da diese sich selten von selbst einstellen.
Genau das bietet Ihnen die NAGA Academy – die Erkenntnisse und das Verständnis, die Sie über sich selbst, das Trading und dessen Natur benötigen. Die Academy beleuchtet Themen der Technischen Analyse für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis.
Die Grundlagen der Technischen Analyse
Um die Jahrhundertwende legte die Dow-Theorie den Grundstein für die spätere moderne technische Analyse. Die Dow-Theorie wurde nicht als vollständiges Gesamtwerk präsentiert, sondern aus den Schriften von Charles Dow über mehrere Jahre hinweg zusammengestellt. Von den vielen von Dow aufgestellten Theoremen stechen drei besonders hervor:
- Der Preis berücksichtigt alles: Die technische Analyse nutzt die durch den Preis erfassten Informationen, um die Signale des Marktes zu interpretieren und sich so ein Bild von der Zukunft zu machen.
- Kursbewegungen sind nicht zufällig: Eine Möglichkeit, die Situation zu betrachten, besteht darin, dass Märkte längere Perioden zufälliger Schwankungen erleben können, die von kürzeren Perioden nicht zufälligen Verhaltens unterbrochen werden... Das Ziel des Chartanalysten ist es, diese Perioden zu identifizieren.
- „Was” ist wichtiger als „Warum”: Techniker glauben, dass es am besten ist, sich auf das Was zu konzentrieren und das Warum außer Acht zu lassen. Warum ist der Preis gestiegen? Es gab einfach mehr Käufer (Nachfrage) als Verkäufer (Angebot). Der Wert eines Vermögenswertes ist nur das, was jemand bereit ist, dafür zu zahlen. Wer muss schon wissen, warum?
Wie wird die Technische Analyse eingesetzt?
Im Gegensatz zur Fundamentalanalyse ignoriert die technische Analyse Spekulationen darüber, was Angebot und Nachfrage beeinflussen könnte. Stattdessen konzentriert sie sich ausschließlich darauf, wie (nicht warum) sich Preise bewegen und was diese Bewegung über das zukünftige Preisverhalten aussagt.
Von allen Handelsfähigkeiten müssen Sie zuerst die technische Analyse verstehen, da sie die Grundlage für viele unserer Risikokontrollentscheidungen bildet, wie zum Beispiel:
- Festlegen, welche Trades das geringste Risiko, die höchste potenzielle Rendite und die besten Ein- und Ausstiegspunkte bieten, damit wir günstig kaufen und teuer verkaufen können (oder umgekehrt im Falle von Short-Positionen).
- Identifizierung von Preisniveaus für Stop-Losses oder Teilgewinne, wenn sich der Handel gegen uns zu wenden droht.
- Entscheidung über Positionsgröße und teilweisen Positions-Einstieg oder -Ausstieg.
Die technische Analyse erfolgt meist anhand von Charts, also Darstellungen des Handelsverhaltens über einen bestimmten Zeitraum, unabhängig davon, was Fundamentalisten als Grund für dieses Verhalten vermuten. Der erste Schritt beim Erlernen der technischen Analyse ist das Lesen und Verstehen der Kurscharts.
Die technische Analyse kann so komplex oder so einfach sein, wie Sie es wünschen. Das folgende Beispiel stellt eine vereinfachte Version bullischer Situationen dar.
- Gesamttrend: Der erste Schritt besteht darin, den Gesamttrend zu identifizieren. Dies kann mit Trendlinien, gleitenden Durchschnitten oder einer Peak/Trough-Analyse erreicht werden. Der Trend ist beispielsweise aufwärtsgerichtet, wenn der Kurs über seiner aufwärts gerichteten Trendlinie oder einem bestimmten gleitenden Durchschnitt bleibt. Ebenso ist der Trend steigend, wenn sich bei jedem Rückgang höhere Tiefststände und bei jedem Anstieg höhere Höchststände bilden.
- Unterstützung: Bereiche mit Stauungen und frühere Tiefststände unterhalb des aktuellen Kurses markieren die Unterstützungsniveaus. Ein Durchbrechen der Unterstützung würde als bärisch und nachteilig für den Gesamttrend angesehen werden.
- Widerstand: Bereiche mit Stauungen und frühere Höchststände oberhalb des aktuellen Kurses markieren die Widerstandsniveaus. Ein Durchbrechen des Widerstands würde als bullisch und positiv für den Gesamttrend angesehen werden.
- Momentum: Das Momentum wird in der Regel mit einem Oszillator wie dem MACD gemessen. Liegt der MACD über seinem 9-Tage-EMA (exponentieller gleitender Durchschnitt) oder ist er positiv, wird das Momentum als bullisch oder zumindest als sich verbessernd angesehen.
- Kauf-/Verkaufsdruck: Wenn technische Indikatoren wie der Chaikin Money Flow über Null liegen, dominiert der Kaufdruck. Liegt er unter Null, dominiert der Verkaufsdruck.
- Relative Stärke: Indikatoren wie der RSI (Relative Strength Index) helfen Händlern zu erkennen, welche Handelspaare auf verschiedenen Zeitskalen am stärksten und welche am schwächsten sind. Die Darstellung dieser Linie über einen bestimmten Zeitraum gibt Aufschluss darüber, ob der Kurs überkauft oder überverkauft ist.
Der letzte Schritt besteht darin, die oben genannten technischen Analysen zusammenzufassen, um Folgendes zu ermitteln:
- Stärke des aktuellen Trends.
- Reife oder Stadium des aktuellen Trends.
- Das Risiko-Ertrags-Verhältnis einer neuen Position.
- Mögliche Einstiegsniveaus für eine neue Long-Position.
Stärken der technischen Analyse
Hier betrachten wir 5 Stärken der technischen Analyse, die Tradern bei der Gestaltung ihrer Handelsstrategien helfen.
1. Fokus auf den Kurs
Wenn das Ziel darin besteht, den zukünftigen Preis vorherzusagen, ist es sinnvoll, sich auf Preisbewegungen zu konzentrieren. Preisbewegungen gehen in der Regel fundamentalen Entwicklungen voraus. Indem sie sich auf Preisbewegungen konzentrieren, richten Techniker ihren Blick automatisch auf die Zukunft. Der Markt gilt als Frühindikator und ist der Wirtschaft um 6 bis 9 Monate voraus. Um mit dem Markt Schritt zu halten, ist es sinnvoll, die Kursbewegungen direkt zu beobachten. Oft sind Veränderungen nur schwer zu erkennen. Auch wenn der Markt zu plötzlichen, unüberlegten Reaktionen neigt, gibt es in der Regel Anzeichen, bevor es zu bedeutenden Bewegungen kommt. Techniker betrachten Akkumulationsphasen als Anzeichen für einen bevorstehenden Anstieg und Distributionsphasen als Anzeichen für einen bevorstehenden Rückgang.
2. Technische Analyse am Beispiel Candlestick Charts
Viele Techniker verwenden japanische Kerzendiagramme, um die Kursentwicklung eines Währungspaares oder einer Aktie zu analysieren. Aus jeder einzelnen Information lassen sich Erkenntnisse gewinnen. Für sich genommen sagen diese jedoch nicht viel aus. Zusammengenommen spiegeln jedoch Eröffnungskurs, Höchstkurs, Tiefstkurs und Schlusskurs die Kräfte von Angebot und Nachfrage wider.
Nur zu Illustrationszwecken
Die Länge der Körper und der Dochte, sowohl absolut als auch relativ zueinander, kann uns viel über Angebot und Nachfrage während der Dauer einer bestimmten Kerze verraten.
Je länger die Dochte im Verhältnis zum Körper sind, desto größer ist laut technischer Analyse die Unentschlossenheit und desto größer ist das Hin und Her zwischen Käufern und Verkäufern, und desto wahrscheinlicher ist es, dass der aktuelle Trend aufhört oder sich umkehrt.
- Je kürzer die Dochte im Verhältnis zum Körper sind, desto entschlossener ist die Aufwärts- oder Abwärtsbewegung und desto wahrscheinlicher ist es, dass sich die Bewegung in die gleiche Richtung fortsetzt.
- Ein langer, höher schließender Körper mit wenigen oder keinen Schatten zeigt, dass die Käufer die Verkäufer zahlenmäßig übertroffen haben und während des gesamten Zeitraums, den die Kerze abdeckt, die Kontrolle hatten und den Preis stetig nach oben getrieben haben. Je länger der Kerzenkörper, desto größer ist die Kaufkraft.
- Ein langer, tiefer schließender Körper mit wenigen oder keinen Schatten zeigt, dass die Verkäufer die Käufer zahlenmäßig übertroffen haben und während des gesamten Zeitraums, den die Kerze abdeckt, die Kontrolle hatten und den Preis stetig nach unten gedrückt haben. Je länger der Kerzenkörper, desto größer ist die Verkaufskraft.
- Ein im Verhältnis zu den Dochten kleiner Körper deutet in geringerem Maße auf die gleiche Unentschlossenheit hin. Ist der Körper rot, waren die Verkäufer etwas stärker, ist er grün, gilt das Gegenteil.
Wenn wir die Kursentwicklung über einen längeren Zeitraum betrachten, können wir den Kampf zwischen Angebot und Nachfrage verfolgen. In seiner grundlegendsten Form spiegeln höhere Preise eine gestiegene Nachfrage wider, während niedrigere Preise ein gestiegenes Angebot widerspiegeln.
3. Unterstützung/Widerstand
Eine einfache Chartanalyse - das Grundwerkzeug der technischen Analyse - kann dabei helfen, Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu identifizieren. Diese sind in der Regel durch Phasen der Stagnation (Handelsbereich) gekennzeichnet, in denen sich die Preise über einen längeren Zeitraum innerhalb einer begrenzten Spanne bewegen, was darauf hindeutet, dass sich Angebot und Nachfrage in einer Pattsituation befinden. Wenn die Preise aus dem Handelsbereich herausbewegen, ist dies ein Signal dafür, dass entweder das Angebot oder die Nachfrage die Oberhand gewonnen hat. Wenn die Preise über das obere Band des Handelsbereichs steigen, gewinnt die Nachfrage. Wenn die Preise unter das untere Band fallen, gewinnt das Angebot.
Unterstützungs- und Widerstandsniveaus können mithilfe von Indikatoren wie gleitenden Durchschnitten, Bollinger-Bändern, Fibonacci-Retracements, Pivot-Punkten, aussagekräftigen japanischen Kerzenmustern oder verschiedenen westlichen Chartmustern wie Kopf-Schulter-Mustern, Doppel- und Dreifach-Tops, Doppel- und Dreifach-Böden, Dreiecken und vielen anderen erkannt werden.
Nur zu Illustrationszwecken
Chartmuster Trading gehört zu den bekanntesten Disziplinen der Technischen Analyse. Das Kopf-Schulter-Muster ist sehr bekannt und eine der häufigsten Umkehrformationen. Es tritt nach einem Aufwärtstrend auf und markiert in der Regel eine bedeutende Trendumkehr, wenn es vollständig ausgebildet ist. Die Identifizierung der Unterstützung durch die Nackenlinie und die Bestätigung des Volumens beim Durchbruch können die entscheidenden Faktoren sein. Der Durchbruch der Unterstützung deutet auf eine neue Bereitschaft hin, zu niedrigeren Preisen zu verkaufen. Niedrigere Preise in Verbindung mit einem Anstieg des Volumens deuten auf ein erhöhtes Angebot hin. Diese Kombination kann fatal sein, und manchmal gibt es keine zweite Chance, zur Unterstützung nach dem Durchbruch zurückzukehren. Die Messung der erwarteten Länge des Rückgangs (Messung der Entfernung von der Nackenlinie bis zur Spitze des Kopfes) nach dem Durchbruch kann hilfreich sein, aber verlassen Sie sich nicht darauf als Ihr endgültiges Ziel.
4. Visuelle Chartanalyse
Selbst wenn Sie ein bewährter Fundamentalanalyst sind, kann ein Chart viele wertvolle Informationen liefern. Ein Kurschart ist eine leicht verständliche historische Darstellung der Marktentwicklung über einen bestimmten Zeitraum. Charts sind viel einfacher zu lesen als eine Tabelle mit Zahlen.
In den meisten Diagrammen werden Volumenbalken am unteren Rand angezeigt. Anhand dieser historischen Darstellung lassen sich folgende Punkte leicht erkennen:
- Reaktionen vor und nach wichtigen Ereignissen.
- Vergangene und aktuelle Volatilität.
- Historisches Volumen oder Handelsniveaus.
- Die relative Stärke einer Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt.
5. Hilfe beim Einstiegspunkt
Die technische Analyse kann dabei helfen, den richtigen Einstiegspunkt zu finden. Einige Analysten verwenden die Fundamentalanalyse, um zu entscheiden, was sie kaufen, und die technische Analyse, um zu entscheiden, wann sie kaufen. Es ist kein Geheimnis, dass das Timing eine wichtige Rolle für die Performance spielen kann. Die technische Analyse kann dabei helfen, Nachfrage- (Unterstützung) und Angebotsniveaus (Widerstand) sowie Ausbrüche zu erkennen. Das einfache Abwarten eines Ausbruchs über den Widerstand oder der Kauf in der Nähe von Unterstützungsniveaus kann die Rendite verbessern.
Fazit: Die Technische Analyse und ihr Einsatz
Technische Analysten betrachten den Markt zu 80 % als psychologisch und zu 20 % als logisch. Fundamentalanalysten betrachten den Markt zu 20 % als psychologisch und zu 80 % als logisch. Die Verhältnisse mögen diskutabel sein, doch der Markt hat mit seinem im freien Spiel der Kräfte ermittelten Kurs immer Recht. Dieser Kurs ist für alle sichtbar und niemand zweifelt an seiner Legitimität. Der vom Markt festgelegte Kurs spiegelt das gesammelte Wissen aller Teilnehmer wider. Diese Teilnehmer haben alles Mögliche berücksichtigt (diskontiert) und sich auf einen Kauf- oder Verkaufspreis geeinigt. Das sind die Kräfte von Angebot und Nachfrage, die hier wirken. Chartanalyse lernen bedeutet, in der Preisentwicklung lesen zu lernen, um zu erahnen, welche Kraft überwiegt.
Auch wenn es einige universelle Prinzipien und Regeln gibt, die angewendet werden können, muss man bedenken, dass die Technische Analyse eher eine Kunstform als eine Wissenschaft ist. Als Kunstform unterliegt sie der Interpretation. Chartmuster Trading gilt dabei als subjektiver als Technische Analyse Indikatoren. Die TA bietet einen großen Werkzeugkoffer und jeder Anleger sollte nur das verwenden, was zu seinem Stil passt. Die Entwicklung eines Stils erfordert Zeit, Mühe und Engagement, aber die Belohnungen können erheblich sein.
Der Handel kann eine Herausforderung sein, daher ist es wichtig, dass Sie über die oben genannten Punkte hinaus Ihre Hausaufgaben machen.
Technische Analyse lernen: Darauf sollten Sie achten
- Verstehen Sie die Gründe und die zugrunde liegende Logik der Technischen Analyse.
- Testen Sie Handelsstrategien im Backtesting, um zu sehen, wie sie sich in der Vergangenheit bewährt hätten.
- Üben Sie den Handel in einem Demokonto, bevor Sie echtes Kapital einsetzen.
- Seien Sie sich der Grenzen der Technischen Analyse bewusst, um kostspielige Fehler und Überraschungen zu vermeiden.
- Seien Sie umsichtig und flexibel in Bezug auf Skalierbarkeit und zukünftige Anforderungen.
- Fangen Sie klein an und erweitern Sie Ihr Engagement, sobald Sie Erfahrung gesammelt haben.
Wenn Ihnen die Technische Analyse noch zu kompliziert erscheint, besuchen Sie die NAGA Academy: Eine Vielzahl kostenloser Tradingkurse erleichtert Ihnen das Lernen.
Quellen:
https://ncfe.org.in/wp-content/uploads/2023/12/Technical-Analysis.pdf
https://www.nyif.com/fundamentals-of-technical-analysis
