Die Federal Reserve verunsichert den Markt mit der Ankündigung, dass die Zinssätze länger als erwartet steigen werden. Der Präsident der Federal Reserve bestätigte, dass der Offenmarktausschuss der Federal tatsächlich eine Beschleunigung der Zinserhöhungen in Erwägung zieht. Die meisten Ökonomen gehen von einer Anhebung um mindestens 50 Basispunkte aus. Die Märkte haben erwartet, dass die Fed den Leitzins anheben wird, und als Reaktion darauf hat der Dollar in den letzten 4 Wochen zugelegt.
Allerdings hatte der Markt nicht mit einer derartig restriktiven Haltung der Fed und seinem Präsidenten gerechnet. Daraufhin stieg der US-Dollar-Index von 104,65 auf 105,75 und erreichte damit den höchsten Stand seit November 2022. Der US-Dollar-Index hat in den letzten 2 Stunden leicht nachgegeben, liegt aber immer noch 0,12 % über dem heutigen Eröffnungskurs. Alle drei großen US-Indizes gaben als Reaktion auf die Aussage des Präsidenten nach, wobei der Dow Jones den größten Rückgang verzeichnete. Der Dow Jones sank um 1,78 % und der NASDAQ um 1,22 %.

Auch die europäischen Aktienmärkte liegen heute Morgen als Reaktion auf die Kommentare der Fed und der Europäischen Zentralbank im Minus. Schließlich verzeichnet auch der globale Anleihemarkt höhere Renditen, was den Aktienmarkt weiter unter Druck setzen kann. Die 2-jährige deutsche Rendite ist um 0,035 % gestiegen, die 2-jährige US-Rendite um 0,032 %. Der französische CAC verzeichnet mit 0,38 % den größten Rückgang unter den europäischen Märkten.
EUR/USD – Der US-Dollar steigt aufgrund der restriktiven Haltung der Fed
Die EUR/USD-Paarung verzeichnete den stärksten Rückgang seit über einem Monat, da die Anleger die Signale, dass die Fed den Leitzins tatsächlich deutlich erhöhen wird, nicht mehr ignorieren können. Viele Anleger gingen davon aus, dass der Leitzins nur geringfügig steigen würde, da der Zinssatz bereits sehr hoch ist. In den letzten 24 Stunden ist das Asset um 1,25 % gesunken.
In der gestrigen Marktanalyse haben wir die Widerstandsgrenze bei 1,0688 und der baissierenden Ausbruchsmarke bei 1,06675 erwähnt. Die Analysten waren vorsichtig, vor allem angesichts der radikal restriktiven Haltung der Fed. Die rückläufige Ausbruchsmarke wurde tatsächlich ausgelöst und gab den Händlern ein Signal, woraufhin der Kurs um 1,10 % fiel. Technische Analysen deuten weiterhin auf einen mittel- bis längerfristigen Abwärtstrend hin. Allerdings werden die Anleger bei einem Rücksetzer und dem derzeitigen Verlust der Dynamik vorsichtig sein. Idealerweise warten Händler darauf, dass das Momentum wieder zunimmt.

Die nächste Zinserhöhung wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Erhöhung um 50 Basispunkte sein und der Leitzins wird offiziell auf 6 % steigen. Der Präsident, Jerome Powell, hat mitgeteilt, dass sich die Wirtschaft, insbesondere die Beschäftigung, widerstandsfähiger als erwartet entwickelt hat. Der Präsident fügte hinzu: „Wenn die Wirtschaftsdaten darauf hindeuten, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist, werden wir bereit sein, das Tempo zu erhöhen.“ Die Entscheidung wird also wieder weitgehend von den Daten dieses Monats abhängen. Die meisten Ökonomen sind jedoch der Ansicht, dass die Beschäftigungszahlen und der Verbraucherpreisindex erheblich niedriger ausfallen müssen, um die Mitglieder des FOMC zu überzeugen.
Blackrock war die letzte Investmentbank, die sich zu den jüngsten Äußerungen der Fed geäußert hat. Rick Rieder von der Abteilung für globale festverzinsliche Wertpapiere ist der Meinung, dass das hohe Beschäftigungsniveau die Inflation auf hohem Niveau halten und einen Zinssatz von 6 % für die Fed rechtfertigen wird. Ein Zinssatz von 6 % würde die Preisbildung des Dollars, aber noch mehr die des US-Aktienmarktes erheblich verändern.
XAU/USD – Gold stürzt nach Powells Aussage ab
Die jüngste Aussage von Herrn Powell beeinflusst auch den XAU/USD-Kurs und nicht nur Währungen und den Aktienmarkt. Der Goldpreis ist seit 2 aufeinanderfolgenden Handelstagen rückläufig und hat die Kursgewinne der letzten Woche an 4 Tagen korrigiert. Insgesamt sank der Kurs während des gestrigen US-Handels um 1,82 %. Der Goldpreis wird weiterhin durch den Kurs des US-Dollars und die Geldpolitik der Fed beeinflusst.
Außerdem konnte Gold aufgrund der Stärke des Dollars und der Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft nicht als sicherer Hafen und als Absicherung gegen Inflation dienen. Aus dem jüngsten Bericht der US Commodity Futures Trading Commission geht hervor, dass die Anleger mit einem Rückgang des Goldpreises rechnen. Der jüngste Bericht hat gezeigt, dass mehr auf einen Rückgang spekulieren als auf Long-Positionen.
Weitere Signale und Informationen zur technischen Analyse finden Anleger auch in unserem neuesten Video zur technischen Analyse von Gold.
Zusammenfassung:
- Die Fed deutet auf längerfristig höhere Zinsen hin, um Inflation zu bekämpfen und Beschäftigung anzugehen.
- Der US-Dollar-Index steigt auf ein 4-Monats-Hoch, da der Dollar gegenüber allen Währungen ansteigt.
- Rick Rieder von Blackrock ist der Ansicht, dass das hohe Beschäftigungsniveau die Inflation auf hohem Niveau halten dürfte und einen Leitzins von 6 % rechtfertigen würde.
- Die meisten Ökonomen gehen inzwischen davon aus, dass die Fed bei der nächsten Zinssitzung und -entscheidung den Leitzins um 50 Basispunkte anheben wird.
- Der Goldpreis sinkt wieder deutlich, da der US-Dollar steigt und die Wirtschaft widerstandsfähig bleibt.