Am Montag konzentrierten sich die Anleger auf die neue geopolitische Dynamik, während sie gleichzeitig die Liquiditätskrise im Auge behielten. Der russische Präsident Wladimir Putin bestätigt, dass das Land Kampfjets und Raketen stationieren wird, die mit Atomwaffen ausgerüstet werden können. Da die Antwort der USA und Europas jedoch ruhig und nicht weitreichend ausfiel, wurden bei den Investoren keine nennenswerten Reaktionen verzeichnet. Nichtsdestotrotz sind die Anleger auf der Hut vor möglicher Eskalation, die eine „Risk off“-Stimmung auslösen könnte.
Der Kurs des US-Dollar-Index stieg am Freitag den zweiten Tag in Folge, da viele Investoren sich entschieden, das Risiko am Wochenende zu vermeiden. Kursbewegungen am Wochenende und die fundamentalen Entwicklungen im März haben risikoarme Profile dazu veranlasst, samstags und sonntags am Dollar festzuhalten. Heute Morgen legt der US-Dollar jedoch wieder zu. Der US-Dollar-Index klettert auf 103,22 und gewinnt damit 0,10%. Auch das Pfund erlebt einen Kurszuwachs gegenüber allen Währungen. Diejenigen, die mit dem Pfund handeln, werden die geplante Rede des Gouverneurs der Bank of England mit Interesse verfolgen.
Rohöl
Der Rohölpreis bewegt sich während der asiatischen Börsensitzung heute Morgen nach oben und erreicht erneut einen Stand von 70 US-Dollar pro Barrel. In den letzten 3 Stunden ist der Kurs um 1,26 % gestiegen, während die asiatische Sitzung zu Ende geht und die Eröffnung der europäischen näherrückt. Die ansteigende Kursentwicklung entspricht einer Korrektur, nachdem die Stimmung und das Vertrauen der Anleger durch den Kauf der SVB-Bank wieder hergestellt wurden. Ökonomen weisen darauf hin, dass die Nachfrage jetzt steigen könnte, weil der Preis im Vergleich zu den Vormonaten mit einem Rabatt gehandelt wird.
Technische Analysen für Rohöl sind bekanntermaßen weniger aussagekräftig, da der Preis stärker von Nachfrage, Angebot, Kosten und geopolitischen Entwicklungen abhängig ist. Allerdings können technische Analysten erkennen, dass der Preis ein klares „Kopf-und-Schulter“-Muster gebildet hat. Darüber hinaus wird dieser über den gleitenden Durchschnitten kleinerer Zeitfenster gehandelt und befindet sich in der Nähe des oberen Bandes der Bollinger-Bänder. Beide Anzeichen deuten auf eine steigende Preisentwicklung hin. Das Bollinger-Band im Tagesdiagramm deutet jedoch darauf hin, dass der Wert vor allem bei 78,80 US-Dollar Widerstand erfährt. Bereits zuvor bildete dies ein Support- und Breakout-Niveau.
Rohöl 1-Stunden-Diagramm am 27. März
Grundsätzliche Faktoren beeinflussen den Rohölpreis positiv, obwohl nichts unbedingt auf eine weitere Krise oder Preise über 90 US-Dollar pro Barrel hinweist. China, der größte Importeur, erlebt eine wirtschaftliche Erholung und ein Wirtschaftswachstum. Der Vorstandsvorsitzende von AP Moller-Maersk, der zweitgrößten Containerschiffahrtsgruppe, erklärte, dass die Bemühungen der USA um eine „Abkoppelung“ der chinesischen Wirtschaft noch keine Wirkung gezeigt haben. Allerdings merkt der CEO Vincent Clerc an, dass die chinesische Wirtschaft eine viel schwächere Erholung durchmacht als erwartet.
Berichte vom Montag zeigen, dass die Einnahmen chinesischer Industriekonzerne in diesem Jahr um fast 23 % gesunken sind. Dies gibt auch Anlass zu weiteren Bedenken hinsichtlich der Erholung der Wirtschaft nach der Pandemie. Aus diesen Gründen handeln die Anleger vorsichtig bei der Analyse der ansteigenden Preisentwicklung. Sie werden besonders vorsichtig sein, was das Niveau von 71,68 US-Dollar betrifft, das in jüngster Zeit zu einem Einbruch der Nachfrage geführt hat.
USD/JPY – Der Dollar steigt
Der US-Dollar ist gegenüber dem japanischen Yen 4 Wochen hintereinander gesunken – und zeigt damit den dauerhaftesten und klarsten Abwärtstrend auf dem Währungsmarkt. Dies ist größtenteils auf die Liquiditätskrise der US-Banken und den „Safe-Haven-Status“ des japanischen Yen zurückzuführen. Obwohl viele Ökonomen in den letzten 2 Jahren sich nicht über den Status des Yen einig waren. Der Dollar wurde jedoch durch die Deeskalation der Liquiditätskrise und die jüngsten japanischen Inflationszahlen gestützt.
Der Yen ist seit der COVID-19-Krise aufgrund einer äußerst zurückhaltenden Geldpolitik und eines geringen Wirtschaftswachstums unter Druck geraten. Japan hat kürzlich seinen Verbraucherpreisindex veröffentlicht, der einen Rückgang der Inflation von 4,3 % auf 3,3 % zeigte. Die Inflationsrate ist deutlich gesunken, was die Chancen begrenzt, dass der neue Gouverneur den Weg hin zu wettbewerbsfähigeren Zinssätzen einschlägt.
Zwar ist ein Kurs-Retracement zu beobachten, aber das längerfristige Muster weist immer noch auf einen Abwärtstrend hin. Ein Breakout über 131,650 und 133,000 wird die zinsbullischen Aussichten weiter verbessern. Diese Wochen richten Investoren ihr Augenmerk vor allem auf das Verbrauchervertrauen, die BIP-Zahlen aus den USA und den PCE-Kernpreisindex am Freitag.
USD/ JPY-2-Stunden-Diagramm am 27. März
Zusammenfassung:
- Der US-Dollar setzt seinen Korrekturversuch fort. Der US-Dollar-Index klettert auf 103,22 und gewinnt damit 0,10 %.
- Das Pfund erfährt einen Kursanstieg gegenüber allen Währungen. Die Händler wenden ihre Aufmerksamkeit der für heute Abend erwarteten Rede der Bank of England zu.
- Rohöl zieht wieder an und versucht, den früheren Rückgang teilweise zu korrigieren, wird jedoch durch die Rezessionsrisiken und eine schwache Erholung Chinas unter Druck gesetzt.
- Der japanische Verbraucherpreisindex zeigt einen Rückgang der Inflation von 4,3 % auf 3,3 %. Doch die niedrigere Inflationsrate dämpft die Chancen auf einen wettbewerbsfähigeren Zinssatz.