Die Trader erwarten weiterhin gespannt das Symposium in Jackson Hole, bei dem die Federal Reserve und andere Zentralbanken sprechen werden. Auch wenn das Treffen nicht öffentlich gemacht wird, beeinflussen die Kommentare der Sprecher den Markt. Die Federal Reserve ist eine von vielen mächtigen und einflussreichen Institutionen, die am Symposium teilnehmen werden.
Der US-Dollar-Index ist nach der Veröffentlichung der britischen, deutschen und französischen PMI-Berichte leicht gesunken. Die PMI-Werte aller 3 Länder zeigten Anzeichen für wirtschaftlichen Druck, schnitten aber teilweise über den Erwartungen ab. Derzeit notiert der Dollar-Index bei 109,00 und damit 0,02 % unter dem Eröffnungskurs des Tages.
Der Markt wartet nun auf die Veröffentlichung der US PMI-Werte der Dienstleistungsbranche und der herstellenden Industrie, die beide als wichtige Kurstreiber gelten. Im weiteren Tagesverlauf sollen auch die Neu-Immobilienverkäufe und der Richmond Manufacturing Index veröffentlicht werden. Diese haben bekanntermaßen einen schwächeren Einfluss auf den Dollarkurs, können diesen aber dennoch beeinflussen.
Der Rohölpreis erreichte einen neuen Wochenhöchststand und kletterte wieder auf das Preisniveau von vor dem starken Rückgang am 12. August. Derzeit liegt der Preis bei 92,05 $. Dieses Niveau wurde durch die Erklärung des saudi-arabischen Energieministers unterstützt. Heute Morgen verlautbarte der Minister, dass die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) die Fördermenge möglicherweise drosseln wird, wenn der Preis deutlich sinkt und volatil bleibt.
GBP/USD
Wie bereits erwähnt, ist der wichtigste, im Tagesverlauf aufgetretene Einflussfaktor der PMI-Wert des Vereinigten Königreichs. Der PMI für das herstellende Gewerbe war extrem negativ und lag weit unter den ursprünglichen Marktprognosen. In der Industriebranche fiel der Indikator von 52,1 auf 46,0 Punkte, was technisch gesehen im Bereich der Kontraktion liegt. Dies war der niedrigste Stand seit Mai 2020 während des pandemiebedingten Lockdowns, was auf eine geringere Verbrauchernachfrage, Personalmangel und wahrscheinlich auf die jüngsten Streiks zurückzuführen ist.
GBP/USD 12-Stunden-Kurs-Chart am 23. August.
Auch wenn der PMI für den Dienstleistungssektor die Erwartungen übertraf, ist er im Vergleich zum Vormonat immer noch leicht rückläufig. Analysten meinen, dass die Höhe der Inflation wahrscheinlich einen erheblichen Druck auf die PMI-Werte für Dienstleistungen in allen Volkswirtschaften ausüben wird. Jan Hatzius, Chef-Ökonom von Goldman Sachs, wies gegenüber Bloomberg darauf hin, dass im Dienstleistungssektor eine erhebliche Inflation zu verzeichnen ist, beispielsweise bei den Mietpreisen. Er fügte hinzu, dass die Eurozone, das Vereinigte Königreich und China im Vergleich zu den USA einem größeren Risiko für eine Rezession ausgesetzt sind.
Im vergangenen Monat wiesen viele Wirtschaftsexperten darauf hin, dass der US-Dollar attraktiver als das britische Pfund ist. Das könnte daran liegen, dass die Fed eine zinstreiberische Haltung eingenommen hat und der Dollar auch den Status einer „Safe-Haven-Währung“ hat. Trader sollten jedoch beachten, dass es in bestimmten US-Branchen wie der Bauindustrie und dem Hypothekenmarkt Anzeichen für eine Konjunkturschwäche gibt.
S&P500
Der S&P500 hat im Futures-Markt heute Morgen zeitweise Anzeichen eines Plus gezeigt und liegt derzeit leicht über dem Eröffnungskurs. Die Trader erwarten mit Spannung die Reaktionen nach dem Läuten der New Yorker Börsenglocke. Bisher hat der Index an Appetit und Vertrauen auf dem Markt eingebüßt. Die Starbucks-Aktie beispielsweise hat in den letzten 2 Tagen 3,42 % verloren. Der Rückgang erfolgte, obwohl das Unternehmen positive Ergebnisse erzielte und die Nachfrage im Juli und Anfang August gestiegen war. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 0,84 $ und übertraf damit die Konsensschätzung von 0,77 $. Der Umsatz des Unternehmens erfuhr ein Wachstum von über 7,0 %. Wir sehen hier also, wie das Vertrauen der Anleger in den Markt die Fundamentaldaten überschatten kann.
Schlüsselerkenntnisse:
- Der US-Dollar zeigt im Laufe des Tages gemischte Kursbewegungen, da die Anleger auf die jüngsten PMI-Werte warten.
- Die PMI-Werte für das Vereinigte Königreich deuten auf eine Kontraktion der Wirtschaft hin.
- Jan Hatzius, Chef-Ökonom von Goldman Sachs, weist darauf hin, dass die USA eine bessere Position als ihre Konkurrenten haben.
- Der US-Aktienmarkt erlebt trotz der Unternehmensgewinne einen Rückgang.