Keine Anzeichen für einen Anstieg des Dollars kurz vor der Veröffentlichung des US-CPI

Heute Morgen gab der US-Dollar leicht nach, blieb aber über der wichtigen Marke von 110,00. Nach den heute Nachmittag erwarteten Inflationsdaten kann sich jedoch alles ändern. Die meisten Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass die jüngste Inflationsrate bei 0,6-0,7 % liegen wird. Dies ist der höchste Stand seit Juli dieses Jahres und 50 % höher als im Vormonat. Infolgedessen könnte die jährliche Inflationsrate bei über 8 % liegen, und das bereitet der US-Notenbank große Sorgen. Darauf werden wir weiter unten noch näher eingehen. 

Die Zwischenwahlen standen diese Woche ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses der Anleger, da die das Repräsentantenhaus regierende Partei den Staatshaushalt kontrolliert. Der Ausgang der Wahlen ist noch nicht bekannt, aber derzeit liegen die Republikaner in Führung und die meisten Wirtschaftsexperten glauben, dass sie die Mehrheit der Stimmen erhalten werden. Wenn die Republikaner das Repräsentantenhaus beherrschen, wird es für das Weiße Haus die Durchsetzung politischer Maßnahmen schwieriger sein. Dies könnte nach Ansicht von Wirtschaftsexperten zu einem geringeren Angebot des US-Dollars führen. 

Der US-Aktienmarkt hingegen profitierte nicht vom schwächeren US-Dollar, sondern gab deutlich nach, nachdem viele Anleger den Markt verlassen hatten. Der NASDAQ und der S&P 500 fielen im Laufe des gestrigen Tages um über 2 %. Die meisten Analysten sind der Meinung, dass dies auf die heutigen US-CPI-Zahlen und die gestrigen Kommentare der Mitglieder des FOMC zurückzuführen ist. 

Wie bereits erwähnt, wird erwartet, dass die Inflation stark und hoch bleibt, während die Mitglieder des FOMC darauf hinwiesen, dass die Inflation weiterhin 400 % über ihrem Ziel liegt und es „völlig verfrüht“ sei, von einer Umkehr zu sprechen. Die meisten Ökonomen rechnen daher mit einer deutlichen Anhebung der Zinssätze im Dezember, möglicherweise um 75 Basispunkte, sollte der US-CPI-Wert über 0,6 % liegen. Ein höherer Inflationswert könnte den Aktienmarkt möglicherweise erheblich unter Druck setzen, da wir uns dem Ende der Berichtsaison nähern. 

Außerhalb der USA versucht der Kryptowährungsmarkt, sich wieder zu erholen, wobei einige Anleger die Delle kaufen und andere nicht an einen Verkauf denken. Der Bitcoin-Kurs ist heute Morgen in Asien um knapp 5 % gestiegen. Trotzdem liegt der Kurs immer noch 22 % unter demjenigen von vor 5 Tagen. Zu Beginn der Woche bestätigte der CEO von Binance, Herr Zhao, dass das Unternehmen aus der Investitionsvereinbarung aussteigt.

Das Ergebnis des aktuellen Liquiditätsproblems wird den Auftragsfluss und den Kurs der Kryptowährungen weiter beeinflussen. Allerdings überlegen die Anleger auch, wann sich die Gelegenheit bietet, diese Art des Assets zu einem stark reduzierten Preis zu kaufen.

30-Minuten-Chart des Bitcoin am 10. November.

EUR/USD

Euro-Anleger haben zwei Hauptbedenken in Bezug auf dieses Instrument. Erstens werden die US-Inflationsdaten eine Anhebung um weitere 75 Basispunkte ermöglichen, und zweitens befindet sich das Assets an einem wichtigen Widerstandsniveau. Der Widerstand liegt bei 1,00925 und hat in den letzten 48 Stunden bereits einen Rückgang von 0,87 % verursacht. 

Für ein stärkeres bärisches Signal, das für die kommende Woche relevant wäre, hoffen die Anleger, dass der Kurs einen bärischen Ausbruch bei 0,99707 bildet. Auf Intraday-Charts signalisieren die meisten Indikatoren einen Rückgang, aber die Trader sollten die Fundamentaldaten im Auge behalten. 

2-Stunden-Chart des EUR/USD am 10. November.

Der Markets Forecast prognostiziert, dass die jährliche Inflationsrate auf 8,0 % oder höchstens 7,9 % sinken wird. Ein Rückgang mag zwar positiv erscheinen, aber die monatliche Inflationsrate ist in den letzten Monaten immer wieder gestiegen, und der für die Verbraucher wichtigere Kerninflationsindex wird voraussichtlich überhaupt nicht sinken. Die Anleger sollten beachten, dass diese Ankündigung wahrscheinlich ein hohes Maß an Volatilität verursachen wird. Trader, die weitere Analysen zum Verbraucherpreisindex erhalten möchten, können auch am Webinar US-CPI-Veröffentlichung - Live-Analyse teilnehmen. 

Auf der anderen Seite des Atlantiks wird erwartet, dass die Europäische Union einflussreiche Daten veröffentlicht, die den Euro beeinflussen können. Morgen wird die EU voraussichtlich ihre Wirtschaftsprognose für die nächsten zwei Jahre veröffentlichen. Darüber hinaus werden auch Vertreter der EZB wie Luis de Guindos, Fabio Panetta und Philip Lane Reden zur Geldpolitik und zum Wirtschaftswachstum halten. 

Zusammenfassung:

• Es wird erwartet, dass die US-Inflation stabil bleibt, aber der US-Dollar muss noch einen größeren Nachfrageschub erleben. 
• Die Republikaner werden voraussichtlich die Kontrolle über das Repräsentantenhaus erlangen, könnten aber hinter den bisherigen Erwartungen zurückbleiben. 
• Die Kryptowährungen erholen sich leicht, bleiben aber weiterhin auf dem Rückzug.
• Die US-Aktien geben deutlich nach, da die Anleger hohe Inflationswerte und eine weitere Zinserhöhung um 0,75 % befürchten. Die Befürchtung ist, dass weitere Erhöhungen die Wirtschaft in eine Rezession stürzen werden. 
• EUR/USD steht aufgrund wichtiger Widerstände und der US-CPI-Daten von heute Nachmittag unter Druck.