Anleger werden sich am heutigen Tag weitgehend auf die aktuellen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt konzentrieren und sich darauf vorbereiten, wie die wöchentlichen Inflationsdaten ausfallen werden. Insgesamt stehen in der kommenden Woche 4 wichtige Ankündigungen an. Am heutigen Nachmittag werden sich die Blicke der Anleger auf die Zahl der Beschäftigten für den Monat Februar außerhalb des Landwirtschaftssektors in den USA richten, welche voraussichtlich auf ihr vorheriges Niveau zurückgehen wird.
Die Veränderung der Beschäftigtenzahlen wird von Wirtschaftsexperten bei 225.000 erwarten, weniger als halb so viel, wie im Vormonat, aber weiterhin noch beträchtlich hoch. Manche Ökonomen gehen davon aus, dass die Arbeitslosenquote bei einem Wert von 3,4 % bleiben wird. Andere hingegen tendieren eher Richtung 3,5 %. Um die Inflationszahlen zu senken, müsste die Arbeitslosenquote jedoch deutlich höher ausfallen. Einige Analysten geben zu Protokoll, dass die Arbeitslosenquote eher über 4 % betragen müsste, um einen „ausgewogeneren“ Beschäftigungssektor zu erhalten.
Anleger sollten beachten, dass die Inflationszahlen der kommenden Woche den US-Dollar und den Aktienmarkt mit großer Wahrscheinlichkeit stark beeinflussen werden. Händler müssen daher berücksichtigen, dass Anleger damit beginnen werden, sich später am Tag auf die Inflationszahlen vorzubereiten. Der Verbraucherpreisindex wird voraussichtlich 0,4 % betragen, wodurch die jährliche Inflationsrate auf einem ähnlichen Niveau bleiben dürfte. Darüber hinaus rechnen Anleger damit, dass der Produzenten- und Erzeugerpreisindex bei 0,3 % liegen wird. Sollten Beschäftigungs- und Inflationsdaten höher ausfallen, als erwartet, werden sich die Anleger wahrscheinlich Richtung Dollar bewegen, da sich die Anhebung der Zinssätze dadurch beschleunigen dürfte.
GBP/USD – Anleger warten gebannt auf die Arbeitsmarktzahlen und Inflationsdaten aus den USA
Der Wechselkurs GBP/USD steigt weiter, nachdem sich der US-Dollar in den letzten 24 Stunden allgemein schwächer gezeigt hat. Das Pfund wurde zuletzt auch von den neuesten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt beflügelt, die heute Morgen veröffentlicht wurden. Auch wenn das Pfund seit dem gestrigen Handelstag in den USA um 1,35 % zugelegt hat, sollten sich Anleger vor einem möglichen Abwärtstrend in Acht nehmen. Der Wechselkurs hat in den letzten zwei Wochen jedoch 3 deutlich niedrigere Höchststände erreicht.
Beim Blick auf die technische Analyse warten wir weiterhin auf einen gewichtigen Hinweis darauf, dass es sich um einen längerfristigen Aufwärtstrend handelt. Möglich ist dies jedoch, sofern der Kurs seine Dynamik beibehält und über 1,19628 steigt. Dessen ungeachtet bewegt sich der Kurs derzeit noch an der Widerstandsschwelle und folgt eher einem Abwärtstrendmuster. Händler erwarten aus den gleitenden Mittelwerten, Crossovers und Kursbewegungen rücklaufende Indikatoren.
GBP/USD 2-Stunden-Diagramm vom 10. März
Weltweit sind Aktien in der letzten Woche abgestürzt und haben seit den Aussagen der US-Notenbank vom Dienstag mehr als 4 % an Wert verloren. Seit der Reaktion haben Marktakteure damit begonnen, Anleihen zu kaufen, deren Rendite inzwischen deutlich höher als in den Vorjahren ausfällt. Daraus lässt sich schließen, dass zunehmend auf sichere Anlagewerte gesetzt wird, was sich auch auf den US-Dollar auswirken könnte. Allerdings eignet sich der US-Dollar nur dann als sichere Anlage, wenn die Zinssätze in den USA auf einem vertretbaren Niveau bleiben.
Das GBP/USD-Wechselkurspaar wurde heute Morgen durch Zahlen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Großbritannien angeheizt, die mit 0,3 % höher als die erwarteten 0,1 % ausfielen. Diese Zahl wird für das Pfund als förderlich angesehen, da sie darauf hindeutet, dass das Vereinigte Königreich in der Lage sein könnte, zu vermeiden, dass das Land offiziell in eine Rezession gerät. Im Vergleich zum Vormonat (-0,5 %) ist das BIP in Großbritannien deutlich höher ausgefallen. Händler sollten jedoch bedenken, dass sich die Kursbewegung verändern kann, falls die Beschäftigungszahlen höher als erwartet liegen.
Dow Jones – Aktien stürzen ab, nachdem Anleger auf Anleihen setzen und weitere Krise befürchten
Der Dow Jones hat den Tag nicht als der am schlechtesten abschneidende Index beendet, wie dies am Dienstag und Mittwoch der Fall war. Dieses Mal ging der NASDAQ etwas stärker zurück als der Dow Jones. Wenn man die Zahlen für die gesamte Woche betrachtet, ist der US30 jedoch weiterhin der Index mit dem stärksten Rückgang. Der Dow Jones ist an 4 aufeinanderfolgenden Tagen gefallen und hat am gestrigen Handelstag 1,70 % seines Werts verloren.
Zwei negative Faktoren sind wesentlich für das schlechte Abschneiden des Aktienmarkts verantwortlich. Die Erhöhung der Zinsen durch die US-Notenbank sowie die Sorge um eine weitere Bankenkrise. Die SVB Financial Group gilt als eine der ersten Banken, die auf dem Markt Bedenken ausgelöst hat. Die Aktien des Unternehmens verzeichneten einen Kursrückgang von 60 %. Die Bank gab an, dass sich höhere Zinssätze sowie die schlechten Ergebnisse von vergebenem Risikokapital an zahlreiche Technologieunternehmen negativ auf ihr Geschäft ausgeübt haben. Außerdem veranlasste das Unternehmen den Verkauf von Aktien im Wert von 1,75 Milliarden US-Dollar, um sein Kapital aufzustocken.
Dow Jones 8-Stunden-Diagramm vom 10. März
Allgemein gesprochen, haben die oben genannten Ereignisse regelrechte Schockwellen durch den gesamten Aktienmarkt gesendet und die Anlegerstimmung deutlich getrübt. Anleger werden die US-Beschäftigungszahlen jetzt gründlich analysieren und darüber nachdenken, ob diese Hinweise auf weitere Zinserhöhungen geben.
Händler werden darüber hinaus weiterhin die technische Analyse im Auge behalten, die derzeit auf einen weiteren Rückgang hindeutet. Allerdings werden Händler auch über Indikatoren wie den RSI versuchen herauszufinden, ob Titel überkauft werden könnten.
Zusammenfassung:
- Der Wert des US-Dollars fällt auf die Unterstützungsschwelle zurück, während Händler auf die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktdaten am heutigen Nachmittag warten.
- Das Pfund wird von einem unerwartet hohen BIP getragen, das Großbritannien vorübergehend vor einer Rezession bewahren könnte.
- Die globalen Aktienmärkte geraten aufgrund der Angst vor einer weiteren Bankenkrise unter erheblichen Druck.
- Zinssätze und eine geringere Risikobereitschaft über weiteren Druck auf die Aktienmärkte aus, nachdem Anleger wieder vermehrt Anleihen kaufen.