Geschätzte Inflationszahlen geben Anlass zur Sorge für europäische Aktien
Geschätzte Inflationszahlen geben Anlass zur Sorge für europäische Aktien
2 März 2023
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Im Laufe des heutigen Vormittags werden sich die Anleger auf die jüngsten Inflationsschätzungen konzentrieren. Händler sollten beachten, dass es sich bei diesen Zahlen nicht um die endgültigen Zahlen handelt, sondern um die geschätzten Inflationszahlen, die Eurostat monatlich veröffentlicht. Nach Angaben von Eurostat wird der jährliche Verbraucherpreisindex voraussichtlich von 8,6 % auf 8,5 % sinken. Dies ist 0,2 % mehr als erwartet und zeigt, dass die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank nicht die gewünschte Auswirkung hatten.
Außerdem geht man davon aus, dass die Kern-Verbraucherpreisschätzungen von 5,3 auf 5,6 % steigen werden. Auch dies ist ein großes Problem für die Anleger, insbesondere für Händler, die auf steigende Kurse der europäischen Aktien und Indizes spekulieren. Diese Ankündigung bedeutet, dass die Europäische Zentralbank wahrscheinlich eine strengere Haltung gegenüber der Inflation einnehmen und die Zinssätze weiter auf 4 % anheben wird.
DAX – Inflation stellt eine Besorgnis für europäische Aktien dar
Der DAX verzeichnete nach der Bekanntgabe des Verbraucherpreisindex durch Eurostat Kursbewegungen in beide Richtungen. Innerhalb von 15 Minuten nach der Ankündigung sank der Kurs jedoch um 0,35 %, bevor er sich vollständig nach oben korrigierte. Der Wert ist drei Tage in Folge gesunken und hat den niedrigsten Stand seit dem 1. Februar erreicht.
Was bedeuten nun die jüngsten Inflationsdaten für den DAX und die europäischen Indizes? Die geschätzten Zahlen sind ausschlaggebend dafür, was die EZB in den nächsten zwei Monaten wahrscheinlich beschließen wird. Die Geldpolitik und die höhere Inflation führen zu einer schlechteren Stimmung der Anleger gegenüber dem Aktienmarkt und können die Kurse unter Druck setzen. Die meisten Wirtschaftsexperten tendieren nun eher zu einer restriktiveren Haltung der Zentralbank.
Auch die Europäische Union hat in dieser Woche positive Wirtschaftsdaten für verschiedene Staaten veröffentlicht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg sowohl in Spanien als auch in Italien über die vorherigen und zuvor erwarteten Werte. Hinzu kommt, dass die deutsche Arbeitslosigkeit nur um 2.000 gestiegen ist – dies liegt deutlich unter den vorhergesagten 9.000. Infolgedessen blieb die deutsche Arbeitslosenquote bei 5,5 %. Die positiven Wirtschaftsdaten können sich bis zu einem gewissen Grad positiv auf die Aktien auswirken, jedoch nur, wenn die Geldpolitik die Nachfrage nicht einschränkt.
DAX-30-Minuten-Diagramm am 2. März
Die Kursbewegung des DAX bewegt sich seit dem gestrigen starken Rückgang weiter nach unten. Nachdem das Instrument einen neuen Höchststand erreicht hatte, begann es angesichts der näher rückenden US-Börsensitzung zu sinken. Wirtschaftswissenschaftler meinten dazu, dass der Rückgang auf die Angst vor einer restriktiveren Geldpolitik zurückzuführen sei. Trendindikatoren wie gleitende Durchschnitte und Bollinger-Bänder weisen auf einen Abwärtstrend hin. Die Anleger beobachten jedoch, ob der Kurs unter die Unterstützungsmarke von 15.178 fallen kann.
DAX — Video mit technischer Analyse
DAX — Video mit technischer Analyse vom 2. März
EUR/USD
Der Euro hat in den vergangenen 24 Stunden gegenüber den meisten Konkurrenten, einschließlich Pfund, Yen und Schweizer Franken, an Wert gewonnen. Nach den starken Kursverlusten am Vortag zeigte sich der Euro am heutigen Vormittag jedoch leicht schwächer. Der Kurs kämpft insbesondere gegen den US-Dollar, der gegenüber allen Konkurrenten einen Aufwärtstrend verzeichnet. Der US-Dollar-Index ist heute Vormittag um 0,30 % gestiegen, was ihn wieder auf 104,79 bringt, und steht kurz vor einer vollständigen Kurskorrektur.
Auch eine möglicherweise restriktivere Haltung der Federal Reserve beeinflusst den US-Dollar. Die beiden Währungen befinden sich derzeit in einem Tauziehen, das der Dollar vorerst gewinnt. Analysten weisen überdies darauf hin, dass der Status des Dollars als sicherer Hafen ins Spiel kommen könnte, wenn die weltweiten Aktienkurse unter Druck geraten. Die positiven Wirtschaftsdaten aus China konnten den Aktien in dieser Woche nicht genug Unterstützung bieten, um die zinsbullischen Kursbewegungen aufrechtzuerhalten. Infolgedessen könnten Rückgänge die Anleger dazu bewegen, in sichere Anlagen zu investieren, die zudem mit hohen Zinsen verbunden sind.
EUR/USD 1-Stunden-Diagramm am 2. März
Die technische Analyse vom heutigen Vormittag deutet erneut auf einen Rückgang des EUR/USD-Kurses hin. Der Wechselkurs ist seit 16 Stunden in Folge gesunken, da der Kurs versucht, zu früheren Tiefstständen zurückzukehren. Die Anleger werden zudem darauf achten, dass der Kurs keine Unterstützung bei 1,06189, 1,05811 und 1,05647 findet.
Während der US-Börsensitzung am heutigen Nachmittag werden die Anleger die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung beobachten. Die Anträge werden nur minimale Auswirkungen haben, es sei denn, es kommt zu einer drastischen Veränderung. Herr Waller, Mitglied des FOMC, wird sich später am Abend zum Thema Inflation und Zinsen äußern. Restriktive Kommentare können den Dollar weiter stützen.
Zusammenfassung:
Eurostat bestätigt, dass die Inflation in der EU wahrscheinlich höher bleiben wird als bisher angenommen. Die geschätzten VPI-Zahlen liegen bei 8,5 %, und die Kern-VPI-Zahlen sind von 5,3 % auf 5,6 % gestiegen.
Wirtschaftswissenschaftler erwarten höhere Zinssätze auf breiter Front, nicht nur für die Europäische Union.
Der Euro hat in den letzten 24 Stunden an Wert gewonnen, kämpft aber heute Vormittag mit den Korrekturen der Gegenwährungen.
Der US-Dollar-Index gewinnt erneut an Wert und verzeichnet deutliche Gewinne gegenüber dem Euro.
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