Viele Menschen werden von der Möglichkeit angesprochen, mit Aktien zu handeln und dabei riesige Gewinne auf einmal zu erzielen. Es ist jedoch nicht so einfach, wie es zunächst erscheinen mag. Bevor Sie Ihre Reise in die spannende Welt des Aktienhandels beginnen, ist es sinnvoll, sich einige grundlegende Kenntnisse über die Funktionsweise des Aktienmarktes, die verschiedenen Arten von Aktien, Besonderheiten beim Handel mit ihnen usw. anzueignen. All diese und andere Informationen finden Sie in unserem umfangreichen Leitfaden.
Was sind Aktien?
Aktien sind eine bestimmte Art von Wertpapieren, die ihren Inhabern (auch Anteilseigner oder Aktionäre genannt) eine Art von Beteiligung an dem Unternehmen ermöglichen, welches diese Aktien ausgegeben hat. Aktien werden oft als Shares oder Equities bezeichnet. An sich sind gibt es zwischen diesen Konzepten leichte definitorische Unterschiede, die jedoch fast zu vernachlässigen sind. Aktien und Shares werden normalerweise wie vollständige Synonyme verwendet. Beide Begriffe bezeichnen das Maß für den Anteil der Aktionäre an der Gesamtmenge der ausgegebenen Aktien eines Unternehmens. Equities stellen dagegen eine Beteiligung am Unternehmen dar. Wenn das Unternehmen beispielsweise 1.000 Aktien ausgegeben hat und ein Händler 10 davon besitzt, hält er einen Anteil von 10%. Je nach Aktientyp können Aktionäre das Recht erhalten, an Aktionärsversammlungen teilzunehmen, Dividenden zu erhalten und ihre Aktien an andere Investoren zu verkaufen.
Was ist der Aktienhandel?
Der Aktienhandel impliziert den Prozess des Kaufs und Verkaufs von Aktien, meistens um kurzfristig potenzielle Gewinne zu erzielen. Das bedeutet, dass wenn ein Händler erwartet, dass sich ein Unternehmen auf dem Markt gut entwickelt, seine Aktien kauft, wenn der Kurs noch niedrig ist, und sie verkauft, wenn der Kurs steigt, und den endgültigen Gewinn mitnimmt. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass der Aktienhandel im Gegensatz zu anderen Investitionsarten nicht nur mit größeren Gewinnchancen, sondern auch mit einem erhöhten Verlustrisiko verbunden ist.
Beim Handel mit Aktien wenden sich die Anleger normalerweise aktiven Handelsstrategien zu, die sich auf kurzfristige Aktienkursbewegungen konzentrieren. Wir zeigen an dieser Stelle die am häufigsten benutzten Strategien beim Aktienhandel:
- Daytrading bedeutet, dass der Kauf und Verkauf von Aktien innerhalb eines Tages erfolgt. Diese Methode ist eine der beliebtesten von allen.
- Positionshandel wird oft als langfristiger Handel angesehen und bietet sich eher für passive Anleger an. Einige aktive Trader nutzen es jedoch auch. Der Positionshandel dauert in der Regel mehrere Tage bis mehrere Wochen und sogar Monate, je nach Markttrend.
- Swingtrading ist eine Möglichkeit, von Schwankungen auf dem Markt zu profitieren, die normalerweise einen Tag bis zu einigen Wochen andauern.
- Scalping ermöglicht es den Händlern, von geringfügigen Änderungen des Aktienkurses zu profitieren. Es ist die schnellste aktive Strategie, bei der Handel an sich ein paar Sekunden oder Minuten dauert.
Wenn es um passive Trader geht, konzentrieren sie sich auf die langfristige Distanz. Das bedeutet, dass sie ihre Aktien nicht oft kaufen und verkaufen. Stattdessen bewahren sie ihre Anteile Monate oder sogar Jahre auf.
Was sind die Börsen?
Die Börse ist ein Konzept, welches Menschen zusammenbringt, die Aktien kaufen oder verkaufen möchten. Dieser Begriff wird oft mit einem Aktienmarkt verwechselt, aber sie sind nicht dasselbe. Der Aktienmarkt ist ein umfassenderer Begriff, er kann mehrere Börsen umfassen.
Was sind die größten US-Börsen?
Die beiden führenden US-Börsen sind die New York Stock Exchange (NYSE) und die NASDAQ. Sie sind nicht nur die größten in den USA, sondern auch weltweit führend mit einer Marktkapitalisierung von über 28,2 Billionen US-Dollar bzw. 24 Billionen US-Dollar.
Die New York Stock Exchange (NYSE) ist die weltweit größte Börse, ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 1792 zurück. Sie befindet sich an der Wall Street in New York und ist von Montag bis Freitag von 15:30 bis 22:00 Uhr (CET/MEZ) geöffnet. Der Anfang und das Ende des Handelstages werden traditionell mit der „Glocke“, einem Glockenläuten, markiert.
NASDAQ (Abkürzung für National Association of Securities Dealers Automated Quotations) ist die zweitgrößte Börse der Welt, die 1971 gegründet wurde. Im Gegensatz zur NYSE hat sie kein physisches Gebäude. Es ist eine reine elektronische Börse, die sich auf Unternehmen aus dem Technologiesektor wie Apple, Microsoft, Meta, Intel und andere konzentriert. Die NASDAQ-Handelszeiten laufen von Montag bis Freitag von 15:30 bis 22:00 Uhr (CET/MEZ).
Sowohl NYSE als auch NASDAQ spiegeln die Performance des US-Aktienmarktes wider, dennoch sind sie nicht gleich. Einer ihrer Hauptunterschiede liegt in der Art und Weise, wie sie funktionieren. Die NYSE ist traditioneller und bietet sowohl Parkett- als auch elektronischen Handel, während die NASDAQ nur online operiert. Darüber hinaus kostet die Notierung an der NASDAQ deutlich weniger als an der NYSE. Last but not least konzentriert sich die viel ältere New York Stock Exchange auf Unternehmen aus eher traditionellen Branchen, NASDAQ listet eher innovative Unternehmen auf.
Wichtige internationale Börsenplätze
Auf NYSE und NASDAQ folgen nun weitere beliebte internationale Börsen. Werfen wir einen Blick auf einige von ihnen.
- Die Shanghai Stock Exchange ist eine der drei bedeutendsten Börsen in China. Darüber hinaus ist sie laut Statista die drittgrößte Börse der Welt mit einer Marktkapitalisierung von 7,7 Billionen US-Dollar.
- Euronext ist die einflussreichste Börse in Europa. Sie wurde im Jahr 2000 dank einer Fusion der Börsen von Paris, Brüssel und Amsterdam gegründet. Euronext hat eine Marktkapitalisierung von 7,38 Billionen US-Dollar und nimmt den vierten Platz in der Liste der größten Börsen der Welt ein.
- Die London Stock Exchange (LSE) ist die größte Börse des Vereinigten Königreichs mit Sitz in London. Sie ist seit mehr als 300 Jahren in Betrieb und gilt als eine der ältesten Börsen der Welt. Ihre Marktkapitalisierung beträgt 3,8 Billionen US-Dollar.
- Die Tokyo Stock Exchange (TSE) ist die wichtigste Börse Japans. Es wird von der Japan Exchange Group geleitet und listet die wichtigsten Akteure des japanischen Marktes wie Toyota, Honda usw. auf. Die TSE verwendet den Namen seiner Muttergesellschaft und hat eine Marktkapitalisierung von über 6,6 Billionen US-Dollar.
Verschiedene Arten von Aktien
Es gibt diverse Klassifikationen von Aktien. Eine der beliebtesten Klassifikationen unterteilt die Aktien in Stamm- und Vorzugsaktien.
- Die Stammaktien ist die am weitesten verbreitete Aktienart. Stammaktien ermöglichen es ihren Eigentümern, bei Aktionärsversammlungen abzustimmen und vom Unternehmen gezahlte Dividenden zu erhalten. Obwohl Stammaktien ihren Inhabern nahezu unbegrenzte Rechte einräumen, sind sie mit einem ziemlich hohen Maß an Volatilität und Risiken verbunden. Im Falle einer Unternehmensauflösung würden die Stammaktionäre in den meisten Fällen am Ende leer ausgehen.
- Die Vorzugsaktien berechtigen ihre Inhaber nicht zum Stimmrecht, sondern räumen den Dividendenzahlungen den Vorrang ein. Im Gegensatz zu Stammaktien ist diese Art weniger riskant, da den Aktionären garantiert wird, einen bestimmten Schadensersatz zu erhalten, wenn das Unternehmen in den Konkurs gehen sollte.
Eine andere Klassifizierung teilt Aktien in Wachstums- und Wertaktien auf.
- Die Wachstumsaktien stellen Aktien eines Unternehmens dar, die im Vergleich zum Rest des Aktienmarktes voraussichtlich schneller wachsen werden. Beispielsweise sind die Technologieaktien in den letzten zehn Jahren aufgrund des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs schnell gewachsen. Man muss bedenken, dass Wachstumsaktien zwar ein hohes Gewinnpotenzial haben, aber auch mit einem höheren Risiko verbunden sind. Wenn ihr Wachstum verlangsamt wird, können sie einen starken Wertverlust erfahren.
- Die Wertaktien, auch Value-Aktien genannt, sind unterbewertete Aktien, deren Kurs nicht mit der Wertentwicklung des ausgebenden Unternehmens übereinstimmt. Beim Handel mit ihnen versuchen die Anleger, das Ungleichgewicht des Markts auszunutzen. Value-Aktien sind weniger volatil und werden weniger von der Marktstimmung beeinflusst, die Händler brauchen jedoch mehr Zeit, um sie zu finden. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Value-Aktien niemals aus der unterbewerteten Position herauskommen.
Wie kann ich mit Aktien handeln?
Der Aktienhandel hat eine lange Geschichte. Dieser Art des Handels bildet jedoch keine Ausnahme, wenn es um die weltweite Digitalisierung geht. Heutzutage ist es möglich, Aktien nicht nur an den physischen Börsen, sondern auch online zu handeln.
Börsenhandel auf dem Parkett
Der Parketthandel bezieht sich auf einen physischen Bereich, in dem die Trader Aktien oder andere Vermögenswerte kaufen und verkaufen. Die Handelsparketts befinden sich in Börsengebäuden wie der NYSE, der Bombay Stock Exchange usw. Diese Orte werden meistens mit Menschenmassen, Monitoren, Geschrei und Telefonanrufen in Verbindung gebracht. Der Handelsprozess auf dem Börsenparkett ist wie eine Kette aufgebaut. Ein Investor fordert seinen Makler auf, eine bestimmte Anzahl von Unternehmensanteilen zu kaufen. Der Makler informiert dann den Börsenmitarbeiter über diesen Auftrag. Der Angestellte findet den Trader des Unternehmens und einen Verkäufer dieser Aktien, mit dem er einen Deal machen kann. Bei Vertragsabschluss wird der Investor über den festgelegten Preis informiert.
Elektronischer Online-Handel
Der Parketthandel ist zeitaufwändig und relativ wenig effizient. Daher gibt es eine immer größer werdende Tendenz zum elektronischen Aktienhandel. Dieser Weg ist viel einfacher, denn er beinhaltet eine wesentlich kürzere Kette von Aktionen. Alles, was der Händler tun muss, ist ein Trading Konto zu erstellen, die bestimmte Aktie auszuwählen, die er handeln möchte, und loszulegen. Wenn also Parketthandel mit lautem Chaos assoziiert wird, geht es beim virtuellen Handel eher um Technologien und Innovationen.
Wie fange ich an, an der Börse zu handeln?
Wenn Sie sich entschieden haben, Ihrem Anlageportfolio Aktien hinzuzufügen, finden Sie hier eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie mit dem Handel mit dieser Art von Vermögenswerten beginnen können.
- Eröffnen Sie ein Maklerkonto. Sobald Sie sich entschieden haben, mit dem Handel mit Aktien zu beginnen, müssen Sie einen vertrauenswürdigen Online-Broker finden, der Ihnen alle erforderlichen Tools zur Verfügung stellt und die Sicherheit Ihrer Handelsaktionen gewährleistet. Die Eröffnung eines Trading Kontos bedeutet nicht, dass Sie sofort mit dem Handel beginnen müssen. Die Broker bieten Händlern normalerweise die Möglichkeit, sich an die Plattform zu gewöhnen und ihre Händlerskills mit einem Demokonto zu schärfen.
- Legen Sie Ihr Handelsbudget fest. Es ist nicht sinnvoll und riskant, Ihr gesamtes Kapital in eine einzelne Aktie zu investieren. Die Experten schlagen vor, nicht mehr als 10% des Budgets dafür zu verwenden. Darüber hinaus ist es wichtig, bei der Planung Ihres Budgets realistisch zu bleiben und nicht mehr zu investieren, als Sie haben und als Sie sich leisten können.
- Üben Sie mit einem Trading-Demokonto. Ein Demokonto ist ein perfektes Tool, sowohl für die Anfänger als auch für die Profis im Aktienhandel sehr gut geeignet. Neulinge können damit ihre Fähigkeiten verbessern, bevor sie ihr Kapital riskieren. Experten wiederum können neue Strategien und Handelsmethoden ausprobieren, ohne dabei an Verluste denken zu müssen.
- Lernen Sie, Stop-Loss- und Take-Profit-Order zu verwenden. Sobald Sie ein Konto haben, können Sie mit der Erfassung von Trades beginnen. Wählen Sie die Aktie, in die Sie investieren möchten, definieren Sie die Losgröße und platzieren Sie die Stop-Loss- und Take-Profit-Orders. Dies sind die Werkzeuge, die Ihnen helfen, Risiken zu minimieren. Die Stop-Loss-Order schließt den Handel automatisch, um die Verluste zu begrenzen, sobald der Preis ein bestimmtes Niveau erreicht. Die Take-Profit-Order ist ein Auftrag, der den Handel schließt, wenn die vorher festgelegte Gewinnhöhe erreicht ist.
- Lernen Sie, die Märkte zu analysieren. Beim Trading geht es immer um kontinuierliches Lernen, hören Sie also nie auf, sich weiterzubilden. Dank der Anwendung technischer und fundamentaler Analysen können Sie eine robuste Handelsstrategie aufbauen. Indem Sie Markt- und Unternehmensnachrichten verfolgen, können Sie Kursschwankungen genauer vorhersagen und so potenzielle Verluste vermeiden.
- Handeln üben. Je mehr Sie traden, desto erfahrener werden Sie. Probieren Sie verschiedene Handelsansätze aus, folgen Sie und kopieren Sie dabei das Verhalten der führenden Börsenhändler, entwickeln Sie einen eigenen Risikomanagementplan und lernen Sie, Ihre Emotionen zu kontrollieren.