Die Zinsentscheidung der US-Notenbank steht an, die Anleger werden sich jedoch eher auf die längerfristige Prognose der Zentralbank konzentrieren. In dieser Woche zeigt der Markt erneut eine „Risiko, nein danke“-Haltung, da die weltweiten Aktienkurse sinken und der Goldpreis auf den höchsten Stand seit dem 14. April steigt. Der gestrige Aktienmarkt brachte positive Gewinnberichte, dieses Mal von Starbucks und Pfizer. Der Aktienmarkt fiel jedoch weiter, da sich das Risikoprofil des Marktes verschlechterte. Viele Ökonomen raten den Anlegern, beim Kauf globaler Aktien oberhalb des Jahreshochs vorsichtig zu sein.
Gestern begann der US-Dollar den Tag mit einer starken Aufwärtsbewegung, die den Kurs auf ein neues Wochenhoch trieb. Mit dem Näherrücken der europäischen Börsensitzung und nach den europäischen Inflationsdaten gab es jedoch einen deutlichen Preisrückgang. Die Anleger sind auch aufgrund der Liquiditätskrise der Banken weiterhin vorsichtig. Weitere regionale Bankaktien sinken, darunter der KBW Regional Bank Index und die PacWest Bancorp. Die jüngsten Rückgänge im gesamten Bankensektor geben den Anlegern Anlass zur Sorge. Der US-Dollar verliert gegenüber allen wichtigen Währungen an Wert, und der japanische Yen bewegt sich gegenüber den meisten Währungen nach unten.
Eine der deutlichsten Preisbewegungen auf dem Markt war beim Gold zu beobachten, das von der Dollarschwäche profitierte. Der Goldpreis stieg um mehr als 1,50 %, als wir uns der Eröffnung der US-Handelssitzung näherten.
XAU/USD – Gold steigt inmitten vorsichtiger Märkte
Der Goldpreis durchbrach das Widerstandsniveau von 2.009,50 $, das in den letzten 3 Wochen ein starkes psychologisches Niveau für Anleger darstellte. Der Goldpreis wird durch die Erwartung einer möglichen Rezession in der US-Wirtschaft vor dem Hintergrund neuer alarmierender Signale bezüglich des Bankensektors des Landes unterstützt. Der Rohstoff wurde auch durch den schwächer werdenden Dollar und die zunehmenden Goldrückkäufe vieler Zentralbanken unterstützt.
SNP500 30-Minuten-Diagramm vom 3. Mai
Einer der Gründe für den Kurszuwachs des Goldpreises ist, dass die Märkte davon ausgehen, dass die Zentralbank die Zinsen nur um 0,25 % anheben wird und dann eine Pause einlegt. Ob der Goldpreis weiter unterstützt wird, hängt jedoch von der längerfristigen Prognose der Bank ab. Wenn die Regulierungsbehörde restriktive Vorgaben für die künftige Geldpolitik macht, könnte der Goldpreis einen anderen Trend erleben. Die Anleger werden auch die Kommentare der Vorsitzenden zur Bankenkrise aufmerksam verfolgen. Ökonomen haben darauf hingewiesen, dass ein weiterer Ausfall regionaler Banken einen Ansturm auf landesweite Banken auslösen und eine größere Liquiditätskrise verursachen kann. Ein geringeres Marktvertrauen kann eine stärkere Nachfrage nach Gold auslösen, das als sicherer Hafen und als Alternative zur Absicherung gegen die Inflation bekannt ist.
Die gestrigen Wirtschaftsdaten trugen ebenfalls zu einem weiteren Anstieg des Goldpreises bei. Die Zahl der offenen Stellen (JOLTS) lag den zweiten Monat in Folge unter 10 Millionen und niedriger als im Vormonat. Dies stützt andere Wirtschaftsdaten, die darauf hindeuten, dass sich die US-Wirtschaft und der Beschäftigungssektor tatsächlich zumindest verlangsamen. Die Zahl der offenen Stellen war die niedrigste seit den ersten „Lockdowns“ im Jahr 2021.
Nach Angaben der US Commodity Futures Trading Commission sprechen die spekulativen Positionen in den USA weiterhin für einen sinkenden Goldpreis. Die Zahl der geschlossenen Long-Positionen ist jedoch größer als die Zahl der geschlossenen Kauf-Positionen.
Nichtsdestotrotz sank der Goldpreis heute Morgen leicht, erhält aber immer noch günstige Signale von den meisten trendbasierten Indikatoren. Auch die Oszillatoren signalisieren eine Divergenz, was darauf hindeutet, dass der Kurs zwar ein Retracement, aber keinen stärkeren Abwärtstrend bilden könnte. Dies wird jedoch vom Auftragsfluss und den Wirtschaftsdaten im weiteren Verlauf der Woche abhängen, insbesondere von der Zinsentscheidung der Fed.
SNP500 – Zinsentscheidung der US-Notenbank steht bevor
Die Sorge um eine Liquiditätskrise im Bankensektor und das Risiko einer Rezession hat den weltweiten Aktienmarkt unter Druck gesetzt. Nichtsdestotrotz weisen die Gewinnmeldungen weiterhin positive Zahlen auf. Sowohl Starbucks als auch Pfizer meldeten Gewinne und Umsätze, die über den Erwartungen lagen. Die Umsatzzahlen von Pfizer lagen um 10 % und die Gewinne um 20 % über den Markterwartungen. Beide Unternehmen äußerten sich jedoch besorgt über die nächsten beiden Quartale, was zu einem Kursrückgang außerhalb der Handelszeiten führte. Die Zinsentscheidung von heute Abend wird höchstwahrscheinlich den Aktienmarkt beeinflussen. Eine restriktive Haltung der Fed kann die Aktien weiter unter Druck setzen.
SNP500 1-Stunden-Diagramm vom 3. Mai
Bei der technischen Analyse erhält das Instrument Hinweise auf ein bullisches Retracement, jedoch nicht auf einen Aufwärtstrend. Die Oszillatoren deuten auf einen Abwärtstrend hin, da der Kurs tiefere Tiefs und eine Konvergenz bildet. Der SNP500 wird in den nächsten 24 Stunden vor allem von der Risikostimmung am Markt, den Prognosen der US-Notenbank und der morgigen Veröffentlichung der Geschäftszahlen von Apple beeinflusst. Heute Morgen stiegen die europäischen Aktien, was eine Erleichterung für die US-Anleger darstellt, die auf einen besseren Handelstag hoffen.
Zusammenfassung:
- Der Goldpreis stieg auf den höchsten Stand seit dem 14. April, da sich der US-Dollar abschwächte und die Rezessionsrisiken stiegen.
- Die Aktien des US-Bankensektors geraten unter Druck, und die weltweiten Aktienmärkte verzeichnen einen Rückgang. Europäische Aktien steigen an den Futures-Märkten und bei der Eröffnung der europäischen Handelsmärkte.
- Die Märkte gehen davon aus, dass die Federal Reserve die Zinsen um 0,25 % anhebt und eine Pause einlegt. Die Anleger werden sich jedoch auf die Kommentare der Vorsitzenden zum Bankensektor konzentrieren.
- Sowohl Starbucks als auch Pfizer meldeten Gewinne und Umsätze, die über den Erwartungen lagen.