Der US-Dollar-Index ging während der asiatischen Session am heutigen Morgen leicht zurück, hat jedoch einen Preis von über 104,40 gehalten. Darüber hinaus bleibt der Preis über dem früheren Preis dieser Woche, allerdings sind die Anleger gespannt, ob sich die Währung über dem Preis von 104,50 etablieren kann oder ob das Widerstandsniveau stark bleiben wird. Der jüngste Sitzungsprotokollbericht der Fed tangiert zudem sowohl den US-Dollar-Preis als auch andere Instrumente.
Sitzungsprotokollbericht der Federal Reserve Bank
Der Sitzungsprotokollbericht des Monats Februar bot einen weiteren Einblick dazu, wie die Geldpolitik im Jahr 2023 aussehen könnte. Es sollte jedoch beachtet werden, dass diese Daten bereits drei Wochen alt sind und vor der Veröffentlichung der neuesten Zahlen des Verbraucherpreisindex und des Erzeugerpreisindex herausgegeben wurden. Die neuesten Beschäftigungszahlen, Inflationsdaten und Einkaufsmanagerindizes deuten alle auf eine restriktivere Haltung der Federal Reserve hin.
Da das Sitzungsprotokoll gemischte Signale lieferte, könnten Ökonomen den Bericht unterschiedlich interpretieren. Nahezu alle Ausschussmitglieder stimmten für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte, nur „wenige“ Mitglieder waren für eine Erhöhung um 50 Basispunkte. Keines der Mitglieder stimmte dafür, die Zinserhöhungen zu stoppen. Darüber hinaus ist die Bankergruppe nach wie vor der Auffassung, dass die Inflation immer noch zu hoch ist, sodass mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen ist. Hier blieb die Fed angesichts der jüngsten Wirtschaftsdaten generell restriktiv.
Was bedeutet dies nun für handelbare Vermögenswerte? Wenn die Fed eine restriktivere Haltung einnimmt, dann wird sie bekanntlich Druck auf den Aktienmarkt und den Goldpreis ausüben, um den US-Dollar-Preis zu stützen. Diese Woche ist der SNP500 inzwischen um 1,80 % gefallen und der US-Dollar-Index um 0,25 Punkte gestiegen.
SNP500 — das Protokoll der Fed deutet angesichts der Wirtschaftsdaten aus diesem Monat auf eine restriktive Haltung hin
Die gestrige Marktanalyse ging auch auf die rückläufige Bewegung des SNP500 sowie die Möglichkeit eines weiteren Rückgangs ein. In der Preisbewegung während der drei Handelssitzungen zeichnete sich kein eindeutiger Trend ab, jedoch ließ sich wiederum vorwiegend ein stärkerer Abwärtsdruck erkennen. Gegen Ende der US-Börsensitzung war der Preis um 0,60 % auf ein neues Monatstief gefallen. Allerdings stieg der Preis in den letzten zwei Stunden vor Marktschluss leicht an.

Beim Blick auf die technische Analyse kann man erkennen, dass sich bei den meisten Oszillatoren ein Divergenzmuster bildet, wobei dieses beim RSI deutlicher ausfällt. Ein Divergenzmuster deutet auf einen Dynamikverlust und eine mögliche Trendwende hin. Händler können den Dynamikverlust auch an den Kursentwicklungen erkennen. In den Kursen hat sich ein umgekehrtes symmetrisches Dreiecksmuster abgezeichnet, das auf eine mögliche Bewegung in beide Richtungen hinweist.
Der Preis bleibt jedoch aufgrund der stärkeren Reaktion der Federal Reserve unter Druck. Händler werden beobachten, ob die höheren Zinssätze die gewünschte Wirkung haben und auch nach konkreten Hinweisen darauf Ausschau halten, wie hoch die Zinsen steigen könnten. Beispielsweise wird die Federal Funds Rate 5,25 % oder 6 % erreichen, bevor die Zinserhöhungen aufhören. Je höher der Zinssatz, desto größer der Druck auf den Aktienmarkt.
DAX — Video mit technischer Analyse
Unter Druck geriet der DAX auch wegen der gesunkenen Anlegerstimmung an den globalen Aktienmärkten. Der deutsche DAX steht aufgrund der Zinserhöhungen und der Wirtschaftsdaten, die schwächer als erwartet ausfielen, unter einem ähnlichen Druck. Nichtsdestotrotz erfährt das Kapital eine Dynamikänderung, wenn man das Kursverhalten betrachtet. Der Kurs von heute Morgen bildete eine bullische Kurslücke und stieg im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs um 0,64 %.
Sehen Sie sich unser neuestes Video mit einer technischen Analyse der Kursbewegung des DAX an.
Rohöl – chinesische Importe aus Russland erreichen 3-Jahres-Hoch
Der Aktienmarkt ist nicht der einzige Markt, der aufgrund eines teureren US-Dollars sowie der Zinserhöhungen unter Druck steht. Der Rohölpreis ist in den vergangenen zwei Tagen ebenfalls gefallen. Während der gestrigen Börsensitzung ist dieser um 3 % auf den niedrigsten Preis seit dem 6. Februar gefallen.
In den letzten drei Monaten hat sich ein „traditioneller Preisbereich“ zwischen 72 und 82 US-Dollar gebildet. Die Käufer scheinen nicht bereit zu sein, zu einem Preis von über 82 US-Dollar zu kaufen und profitieren vom reduzierten Preis von 72 US-Dollar. Infolgedessen hat sich der Marktpreis zwischen diesen beiden Werten hin- und herbewegt. Heute Morgen ist der Preis zwar um 0,80 % gestiegen, jedoch sind immer noch keine soliden Anzeichen für eine zukünftige Aufwärtsbewegung zu erwarten.

Bei der Betrachtung der Preistreiber deuten auch fundamentale Elemente auf einen möglicherweise niedrigeren Rohölpreis hin. Die restriktivere Politik der globalen Banken wird das Wirtschaftswachstum wahrscheinlich einschränken und sogar eine kleine Rezession verursachen. Zudem ist das Angebot aus Russland nicht wie erwartet zurückgegangen. Berichten zufolge werden die Importe Chinas aus Russland schon bald ein 3-Jahres-Hoch erreichen. Bekanntlich setzt ein größeres Angebot wiederum die Ölpreise unter Druck.
Dennoch sind keine Hinweise auf einen Preis außerhalb der wiederkehrenden Preisspanne der letzten drei Monate zu erkennen. Die Anleger werden heute Nachmittag auch die Rohöllagerbestände verfolgen, und dies könnte wiederum zu einer gewissen Volatilität führen.
Zusammenfassung:
- Nahezu alle Ausschussmitglieder entschieden sich für eine Erhöhung um 25 Basispunkte, stimmten aber auch weiteren Zinserhöhungen zu.
- Gestern zeichnete sich im SNP500 kein klarer Trend ab, jedoch wurde ein stärkerer rückläufiger Moment beobachtet.
- Der DAX übertrifft seine US-Konkurrenz, erlebt aber auch ähnliche Rückgänge. Der Preis stieg jedoch während der Börsensitzung heute Morgen stark an.
- Der Rohölpreis steht aufgrund der restriktiveren Geldpolitik sowie des hohen Angebots an russischem Öl unter Druck.