Die gestrige Volatilität war aufgrund des Feiertags Thanksgiving geringer und könnte auch heute bei einigen Assets geringer ausfallen. Die wichtigste Nachricht auf dem Markt ist nach wie vor Chinas „Zero COVID-19-Politik“. Bislang hat die Regierung noch keine Städte gesperrt, wie wir es in der Vergangenheit erlebt haben. Dies wirkt sich positiv auf den Ölpreis und die globalen Lieferketten aus. Dennoch haben die Massentests und die Isolierung die Nachfrage und die Wirtschaftstätigkeit bereits erheblich verringert.
Der Kurs des US-Dollars fällt nun schon den vierten Tag in Folge, hat aber in den letzten 24 Stunden Anzeichen von Widerstand gezeigt. Die US-Anleger haben sich hauptsächlich auf die Signale konzentriert, die in dieser Woche vom Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) im Hinblick auf eine geringere Zinserhöhung im Dezember gegeben wurden. Für heute und Montag sind keine den US-Dollar betreffenden Nachrichten oder Datenveröffentlichungen geplant. Heute Morgen bleibt der US Dollar Index unter der psychologischen Marke von 106,00.
Der Euro
Der Kurs des Euro hat heute Morgen im Vergleich zu seinen wichtigsten Konkurrenten zugelegt, nachdem er in den letzten Tagen zu kämpfen hatte. Die Anleger konzentrieren sich vor allem auf die ins Stocken geratenen Verhandlungen zwischen den Mitgliedstaaten über Preisobergrenzen für Russland. Die Preisobergrenze bezieht sich auf die Einfuhr von Rohöl und Erdgas aus Russland. Darüber hinaus haben die Anleger auch die für die kommenden Monate erwarteten Zinserhöhungen nach Hinweisen der Europäischen Zentralbank eingepreist.
EUR/GBP 30-Minuten-Chart am 25. November
Die Mitglieder der Europäischen Union konnten sich offiziell nicht auf den Preis einigen, der für Einfuhren gelten soll. Einige Länder wie Frankreich drängten auf eine niedrigere Preisobergrenze, während andere wie Griechenland und Deutschland einen deutlich niedrigeren Preis nicht akzeptieren wollten, da dieser dem regionalen Wirtschaftswachstum schaden würde. Je höher die Preisobergrenze, desto besser für die europäische Wirtschaft und möglicherweise auch für den Euro, der seit Monaten durch die aktuelle Energiekrise unter Druck steht.
Außerdem wurde der Kurs des Euro durch gegensätzliche Faktoren in Bezug auf die Wirtschaft und ihre Leistung beeinflusst. Die IFO-Vertreter wiesen die Märkte darauf hin, dass die Wirtschaft der Eurozone eine schwächere Rezession erleben könnte als bisher erwartet, da die Unternehmen die Probleme im Zusammenhang mit der Energiekrise und den Lieferkettenproblemen zu überwinden scheinen. In der Financial Stability Review wurde hingegen darauf hingewiesen, dass sich die Wirtschaft wahrscheinlich deutlich verlangsamen wird, wenn die Inflation nicht zurückgeht.
Dow Jones
Der Dow Jones war im November der US-Index mit der besten Performance. Der Kurs ist im Laufe des Monats um mehr als 5 % gestiegen und hat damit eine vollständige Kurskorrektur gegenüber dem Rückgang im August-September 2022 vollzogen. Der NASDAQ und der SNP500 liegen dagegen deutlich darunter. Die einzige Sorge für die Bullen am Markt ist das Widerstandsniveau von August und April.
Dow Jones Tageschart am 25. November
Der Kurs des Dow Jones konnte den sinkenden Wert des US-Dollars voll ausnutzen und hat auch eine geringere Zinserhöhung voll eingepreist. Geringere Zinserhöhungen erhöhen bekanntermaßen die Nachfrage nach Aktien, da sie die Risikobereitschaft und die Verbrauchernachfrage erhöhen. Die Marktteilnehmer rechnen mit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte im Dezember anstelle von weiteren 75 Basispunkten.
Nach Ansicht von Ökonomen müsste der Verbraucherpreisindex über 0,6 % liegen, damit der FOMC weitere 75 Basispunkte in Betracht zieht. Der US-Aktienmarkt wurde auch durch den Rückgang der Renditen von Anleihen unterstützt, was diese zu einer weniger attraktiven Anlageoption macht.
Die Aktien mit der besten Performance im Dow Jones waren gestern Disney (+2,78 %), Salesforce (+2 %) und Boeing (+1,36 %).